Bisherige Aktivitäten

1. Invitational “Social Science Archive and Resource Center for Qualitative Research in Switzerland”, 26–27 April 2002, University of Neuchâtel.

  • Während FORS bisher vor allem quantitative Datenbestände archiviert hat, sind im Ausland in den letzten Jahren Archive und Ressourcenzentren für qualitative Sozialforschung entstanden. Als Erstes führte der WRS daher in Zusammenarbeit mit FORS und der SAGW eine Tagung mit ausländischen Expertinnen und Experten durch, um sich über den Stand der Entwicklung und die bisherigen Erfahrungen in Bezug auf die Archivierung qualitativer Daten und die Beratungs- und Unterstützungsleistungen solcher Ressourcenzentren zu informieren.
  • Im Bulletin 115 (Juli 2002) der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie erschien ein Tagungsbericht (pdf, 90kb) von Eva Nadai.
  • Die überarbeiteten Konferenzbeiträge erschienen in: Manfred Max Bergman & Thomas Samuel Eberle (Eds.): Qualitative Inquiry. Research, Archiving, and Re-use. Bern: SAGW, 2004 (Gratis erhältlich bei der SAGW, Bern).
  • Dieser Band ist auch elektronisch zugänglich: als Special Issue des Forums Qualitative Sozialforschung (FQS), Mai 2005.

2. Erste Konsens-Konferenz: 23.–24. September 2004, Schloss Hünigen, Konolfingen BE

  • Über ein Schneeballsystem wurden die «Key Player» der Quali-Szene Schweiz identifiziert und zu einer ersten Konsens-Konferenz eingeladen. Primär wurden die Professoren und fest angestellten Dozierenden eingeladen, da diese an ihrer Institution auch Einfluss haben und etwas bewirken können (z.B. bezüglich der neuen Lehrpläne im Rahmen der Bologna-Reform).
  • Hauptziel der Tagung war, die Teilnehmenden nicht nur intellektuell, sondern auch sozial zu vernetzen, ein generelles Meinungsbild über verschiedene Grundfragen zu erhalten und Arbeitsgruppen zu bilden, die konkrete Vorschläge erarbeiten, welche anschliessend im Netzwerk diskutiert werden können.
  • Im Bulletin 124 (Oktober 2004) der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie erschien ein Tagungsbericht (pdf, 96 kb) von Eva Nadai.

3. Umfrage unter den Quali-ForscherInnen

Mit dem Ziel, mehr Transparenz über die «Quali-Szene Schweiz» zu gewinnen, wurde an alle Sozialforscherinnen und -forscher, welche qualitative Methoden einsetzen, ein Fragebogen verschickt. Primäre Zielgruppe waren wiederum die Lehrstuhlinhaberinnen und -inhaber sowie die fest angestellten Dozierenden.

Hauptziel der Umfrage war es, Informationen zu folgenden Punkten zu erheben:

  • Namen, institutionelle Verankerung, Adressen, Disziplin und Forschungsschwerpunkte der Zielpersonen;
  • ihre Expertise und Kompetenzen bezüglich spezifischer qualitativer Methoden; bzw. bezüglich spezifischer wissenschaftstheoretischer Paradigmen, methodologischer und theoretischer Ansätze;
  • entsprechende eigene Publikationen;
  • welche Methoden sie in ihrer Forschung einsetzen und welche sie selbst unterrichten;
  • welche Lehrbücher sie gegebenenfalls verwenden;
  • ob es an ihrer Uni/Hochschule in ihrer Disziplin eine obligatorische Mindestausbildung oder ein festes Curriculum in empirischen Methoden (qualitative und quantitative) gebe oder solches vorgesehen sei.

4. Analyse der bei FORS gemeldeten Projekte

Um die Datenbasis zu verbreitern, wurden sämtliche bei FORS gemeldeten und durch den Schweizerischen Nationalfonds unterstützten soziologischen (i.w.S.) Projekte nach systematischen Gesichtspunkten analysiert (Eberle/Elliker).

5. Invitational Workshop on “Mixed Method Research Design— Advanced Issues and Debates”

Co-sponsored by the Social Science Policy Council of the Swiss Academy of Humanites and Social Sciences and the Swiss Sociological Association. 11.-12. August 2005, Institute of Sociology, University of Basel. Organizers: Max Bergman, Thomas Eberle, Peter Schmidt. Eine Buchausgabe beim Sage-Verlag ist in Vorbereitung (Conference-Report).

6. Inventarisierung der Methodenausbildung an sämtlichen schweizerischen Universitäten

In je einer Umfrage im Sommer 2006 und Frühling 2008 wurde das Lehrangebot in qualitativen Methoden an schweizerischen Universitäten erhoben. Die Aktualisierung für das Jahr 2009 ist noch nicht ganz abgeschlossen. Die vorläufigen Ergebnisse sind unter der Rubrik «Ressourcen» einsehbar.

7. Zweite Konsens-Konferenz 2008

Ziel der Konferenz war es, die Arbeitspapiere zu diskutieren und in eine konsensuale Form zu bringen (Zusammenfassung der wichtigsten Diskussionspunkte und Fazit der Tagung von Florian Elliker).

8. Publikation Manifest Methoden qualitativer Sozialforschung

Das von den Arbeitsgruppen unseres Netzwerks erarbeitete Manifest Manifest Qualitative Sozialforschung (PDF, 1.7 MB) wurde am 6.1.2010 publiziert und an einen breiten Interessentenkreis verschickt.

Kurzbesprechung des Manifests auf NZZ Online.

9. Tagung Qualitative Sozialforschung in der Schweiz

Am 12.3.2010 fand an der Universität die Tagung «Qualitative Sozialforschung in der Schweiz: Forschung – Lehre – Anwendung» statt, organisiert von der Schweizerischen Akademie für Geistes- und Sozialwissenschaften. Den Anlass bildete die Publikation des Manifests Methoden qualitativer Sozialforschung, das einer bereiteren interessierten Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

10. Erstes «Schweizer Methodenfestival – Qualitative Forschungsmethoden und Mixed Methods Designs»

Am 16./17. September 2011 fand in Basel das erste Schweizer Methodenfestival statt, veranstaltet von der SAGW, FORS und den Universitäten Basel und Genf. Die Erwartungen an das Methodenfestival waren gross, hatte doch das Leitungsteam unter der Führung von Prof. Thomas Eberle und Prof. Max Bergman das hohe Ziel gesetzt, im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung die in der Schweiz tätige Forschungsgemeinschaft zusammenzuführen. Schon im Vorfeld wurde deutlich, dass die Nachfrage an den Workshops und keynotes der Veranstaltung enorm ist: Das Festival war zwei Wochen nach Eröffnung der Anmeldung mit rund 230 Teilnehmenden bereits ausgebucht. Dies hing sicherlich auch mit der Präsenz von renommierten Spezialistinnen und Spezialisten zusammen, die verschiedene Forschungsmethoden und deren state of the art vorstellten und diskutierten. Einmal mehr wurde deutlich, dass gerade beim Schritt nach der Erhebung der Daten hin zu deren Interpretation viele offene Fragen und ein grosser Bedarf an Anleitungen zur Datenanalyse bestehen. In der Folge war die Stimmung während des Methodenfestivals gezeichnet durch eine grosse Aufmerksamkeit und ein deutlich manifestiertes Interesse von Seiten der Teilnehmenden.

Wenn auch die Rahmenbedingungen für ein Zusammenbringen der verschiedenen Sprachgemeinschaften der qualitativen Forschungsmethoden mit Blick auf ein nächstes Methodenfestival verbessert werden könnten, so besteht Konsens auf inhaltlicher Ebene: Qualitative Forschungsmethoden bedürfen Qualitätsmerkmalen; eine übersteigerte Standardisierung zugunsten von Konzepten der Kausalität oder Vergleichbarkeit können jedoch die Differenzierungsleistung beeinträchtigen, die bei der qualitativen Datenanalyse fundamental ist.

Informationen zum Methodenfestival auf der Seite der SAGW

Impressionen des Methodenfestivals

11. Fortsetzung des Schweizer Methodenfestivals

Das Schweizer Methodenfestival ist mittlerweile fester Bestandteil der Quali-Szene in der Schweiz und findet jährlich statt, abwechselnd in der französischsprachigen und der deutschsprachigen Schweiz. Weitere Informationen zum Methodenfestival finden Sie hier.